Die Verwendung von DMSO in der Gesundheitsbranche

Lange Zeit war DMSO als Naturheilmittel nicht mehr im Fokus der Öffentlichkeit, doch in einer Zeit, in der immer mehr auf Naturheilmittel zurückgegriffen wird, erlebt DMSO seine goldene Stunde.
Bereits 1866 entdeckte ein russischer Chemiker die Substanz DMSO, die farblos ist und leicht nach Knoblauch/Bärlauch riecht. Die ölige Substanz, gefriert und kristallisiert bei 18,5 Grad Celsius und wandelt sich bei höheren Temperaturen in den flüssigen Aggregatzustand. Dr. Alexander Michailowitsch Saizew (1841 – 1910) forschte in diesem Bereich und kam zur Erkenntnis, dass diese Substanz mit verschiedenen Chemikalien als Transportmatrix oder Lösungsmittel ihren Einsatz finden kann.
Auch andere Forschungszufälle wie z.B. durch die Chemiker Dr. Robert Herschler und der Chirurg Dr. Stanley Jacob ließen den DMSO Fortschritt für den menschlichen Körper zu.

Dimethylsulfoxid, abgekürzt DMSO, ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Antiphlogistika. DMSO ist eine kleinmolekulare, organische Schwefelverbindung.
Dieser Wirkstoff wurde früher aus Holzbestandteilen während des Prozesses der Zellstoff-und Papierherstellung gewonnen. Heute steigt der Bedarf an DMSO stark an, sodass auf industrielle Herstellungsverfahren zurückgegriffen werden muss. Diese Herstellungsverfahren garantieren eine höhere Reinheit des Dimethylsulfoxid. DMSO, pharmazeutisch zertifiziert, ist als DMSO Ph.Eu. deklariert und freiverkäuflich.

Erreicht DMSO den menschlichen Körper, wird der Wirkstoff teilweise in die organische Schwefelverbindung MSM umgewandelt. Nur 1 Prozent des zugeführten DMSO wandelt sich in die Ursprungsform Dimethylsulfid zurück. Erkennbar ist dieser Prozess an einem ungewöhnlichen Geruch, der typisch für Sulfide ist. Menschen scheiden den Geruch über die Atemluft aus, die als faulig oder austernartig beschrieben werden kann.

 

Therapeutische Anwendungsgebiete

DMSO wird oft als Dachstoff bezeichnet. Bei DMSO erfolgt eine Vereinigung verschiedener Wirkstoffe unter einem Dach.
Dimethylsulfoxid wird bei rheumatischen Erkrankungen, bei Schmerzen und Entzündungen, während der therapeutischen Behandlungen von Sportverletzungen, bei verschiedenen Hauterkrankungen und andere organische Störungen.
Zu den rheumatischen Erkrankungen gehören die Sklerodermie, Athrose/Athritis und Schleimbeutelentzündungen. Zu den Schmerzen und Entzündungen zählen allgemeine Entzündungs-und Schmerzzustände, Phantomschmerzen und Trigeminusneuralgie. Sportverletzungen sind beispielsweise Gelenk-und Muskelschmerzen, Bänderrisse oder Verstauchungen. Auch Hauterkrankungen wie Akne, Warzen, Brandblasen, Gürtelrose, Narbengewebe und Wunden werden mit DMSO behandelt. Aber auch Schnupfen, Schilddrüsenentzündungen oder eine chronische Darmentzündungen sind Anwendungsgebiete.
Die Substanz wird in Form von Salben, Gelen, Ölen , Sprays und Infusionen verabreicht.

Vor- und Nachteile der Anwendung von DMSO

Die Vorteile von DMSO sind vielfältig. DMSO gilt als Penetrationsförderer, was bedeutet, dass es die Aufnahme von anderen Wirkstoffen in die Haut ermöglicht. DMSO hat somit eine so genannte Schlepperfunktion. Verschiedene Wirkstoffe können leichter in den Körper gelangen und tief in Zellstrukturen einzelner Organe vordringen.

DMSO kann zur äußerlichen Anwendung auf die Haut verwendet werden und baut Schwellungen und Entzündungen ab.
Es bindet freie Radikale und Toxine. Dabei bleibt ein gewisses Maß an Oxidation vorhanden, was wichtig ist für den menschlichen Organismus. DMSO sucht gezielt nach freien Radikalen und verhindert damit die zellschädigende Wirkung.
Ein weiterer Vorteil ist seine wachstumshemmende Wirkung bei Pilzen, Bakterien und Viren. Auch Juckreiz kann gelindert werden. Durch DMSO kann die Muskulatur gelockert werden, sodass ein Entspannungszustand erreicht werden kann. DMSO wirkt gefäßerweiternd, was die Durchblutung positiv beeinflusst und fördert.

DMSO hat jedoch auch Nachteile, die erläutert werden müssen. Entscheidend bei DMSO ist die richtige Dosierung und Anwendung. Je nach Anwendungsgebiet muss die Dosierung ausgetestet werden.
Wie bereits beschrieben, kommt es bei dem Gebrauch von DMSO zu einem vorübergehendem fauligen und austernartigem Mundgeruch. Auch Hautirritationen wie Rötungen, Brennen oder Jucken sind möglich.
Es sollte nicht mit toxischen Substanzen vermengt werden, da auch diese leicht in den menschlichen Körper gelangen können.

Die Substanz ist in der Naturheilkunde bekannt und erlebt heute seine Auferstehung. In vielen Anwendungsgebieten kann DMSO unterstützend eingesetzt werden. Dabei ist jedoch auch der Rat der Experten zu befolgen. DMSO sollte nie nur der einzige Behandlungsweg sein. Richtig dosiert und unter fachmännischer Begleitung angewendet, kann DMSO ein Verfahren sein. Umstritten ist die Behandlung von Krebs und Aids mit DMSO. Dringend ist von diesem Behandlungsweg abzuraten. Durch diese Propaganda gerät die Substanz in Verruf, die mit großer Sicherheit für ausgewählte Erkrankungen sinnvoll sein kann, aber durch dubiose Machenschaften ihren Glanz in der Naturheilkunde verliert.

 

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